Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde, Tübingen

Kurzbeschreibung



Das Institut ist heute nach Ausstattung und Forschungskapazität eine wichtige Einrichtung historischer Osteuropa-Forschung in der Bundesrepublik.
Die Schwerpunkte liegen im Bereich der neueren und der Zeitgeschichte Rußlands und der Sowjetunion/GUS sowie Ostmitteleuropas, besonders im 18.-20.Jahrhundert. Spezielle Arbeitsgebiete sind: Geschichte der sowjetischen Außenpolitik; Konzepte und Methodologie der 'sowjetischen' Geschichtswissenschaft; Geschichte der russischen Revolution; Sozial- und Kulturgeschichte Rußlands und der Sowjetunion; Geschichte der Bildungsschichten und Bildungssysteme in Osteuropa, Nationalitäten- und Minderheitenprobleme in der Sowjetunion/GUS und Ostmitteleuropa. Die Forschungsarbeit am Institut wird ggf. durch Drittmittelprojekte unterstützt und durch Gastprofessoren und Stipendiaten aus dem westlichen und osteuropäischen Ausland ergänzt. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Beschaffung und Vermittlung von Stipendien (VW-, Humboldt-, Thyssen-Stiftung) an Nachwuchs-Historiker aus Rußland, der Tschechischen und Slovakischen Republik und Polen.
Eine überregionale wissenschaftliche Kooperation besteht mit zahlreichen in- und ausländischen Fachinstituten und Kommissionen, ferner durch Mitherausgeberschaft der Zeitschriften "Jahrbücher für Geschichte Osteuropas", "Geschichte und Gesellschaft", "Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte" und die Herausgabe der Reihe "Beiträge zur Geschichte Osteuropas".
Darüber hinaus unterhält das Institut wissenschaftliche Kontakte mit dem Collegium Carolinum München, mit der Akademie der Wissenschaften und der Universität in Warschau, dem Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen, der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen, dem Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln, dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam, den Akademien der Wissenschaft in Moskau und St.Petersburg, dem Zidowski Institut Historyczny, Warschau, dem Institut für Zeitgeschichte und der Karls-Universität in Prag sowie der Staatsuniversität in Moskau, der Europäischen Universität in St. Petersburg, der American Association of Soviet und Slavic Studies und der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris.
In ständigem Kontakt mit der allgemeinen, insbesondere der Neueren und der Zeitgeschichte umfaßt das Lehrangebot des Instituts die Geschichte Rußlands, der Sowjetunion/GUS und Ostmitteleuropas, hauptsächlich im 18. - 20. Jahrhundert.
Im Lehramtsstudiengang gelten Übungen, Pro- und Hauptseminare als solche der Neueren Geschichte; im Diplomstudiengang Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Regionalstudien sind sie Bestandteil des Wahlfachs "Osteuropa". Vorlesungen und Seminare von Gastprofessoren ergänzen das Lehrangebot. Das Institut bietet fachbezogene Sprachkurse an, z.B. Russisch für Historiker.
Die seit 1954 bestehende wissenschaftliche Bibliothek umfaßt ca. 65 000 Bände und 120 laufende Periodika; die Sammlung orientiert sich thematisch an den Schwerpunkten des Instituts in Forschung und Lehre.

Weitere Information über das Institut in: E. Oberländer (Hrsg.), Geschichte Osteuropas. Zur Entwicklung einer historischen Disziplin in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1945-1990. Franz Steiner Verlag Stuttgart 1992. S.201-208.



Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde

Christoph.Mick@uni-tuebingen.de - Stand: 18. August 1996